Glücksspiel ist hierzulande noch immer nicht geregelt – und wird letztlich nur geduldet, da es eigentlich nicht erlaubt ist. Ein Familienvater aus Frankfurt soll in der Vergangenheit mehr als 100.000 Euro verspielt haben. Er hofft nun darauf, zumindest einen Großteil dieses Geldes wieder zurück zu bekommen. Wie das Ganze funktioniert? Inzwischen haben sich Unternehmen zur Aufgabe gemacht, Spielausgaben zurückzufordern. Dies geht nur, weil das Spielen in Deutschland eben nicht legal ist.
Der Betroffene erklärt, dass er eigentlich nur zwischendurch spielte und es sich harmlos anfühlte. Dann jedoch kam die Wende in seinem Leben: „Irgendwann zockte ich jeden Tag, vor und nach der Arbeit, oft sogar während der Arbeit.“ Heute ist der Mann 44 Jahre alt und will anonym bleiben, weil ihm seine Spielsucht peinlich ist. Bevorzugt widmete sich der Familienvater den Roulette Tischen in Online Casinos, den denen er täglich bis zu 3.000 Euro setzte. Es dauerte nicht lange, bis es dem Mann unmöglich war, seine Rechnungen zu bezahlen. Nicht einmal für die Miete reichte das Geld. Die Sucht hatte das Leben des Betroffenen komplett auf den Kopf gestellt – und damit auch das seiner Frau und seiner drei Kinder.
Wenn man ein lokales Casino besucht, dann gibt es immer eine Ausweiskontrolle. Sperrdateien sorgen indes dafür, dass an Sucht erkrankte Kunden gar keinen Zutritt erhalten. In Online Casinos sieht die Sache jedoch anders aus. Aus diesem Grund hat der deutsche Glücksspielstaatvertrag das Glücksspiel online verboten. Es ist schlichtweg unmöglich, alle Unternehmen der Branche so zu überwachen, wie es erforderlich wäre. Der Spielerschutz kippt hinten über, denn in der Anonymität des Internets gelingt es Millionen Betroffenen, ihre Sucht weiter auszuleben.
Wer als Spieler im Online Casino zockt, der hat rein rechtlich gesehen natürlich nichts zu befürchten – sofern es sich um einen EU lizenzierten Anbieter handelt. Da Deutschland aber noch immer keine Regulierung durchgesetzt hat, hofft der Spieler nun darauf, dass man ihm seine Verluste der letzten Jahre zurückzahlt. Dabei stützt er sich auf einen Dienstleister, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Online Casino Betreiber in die Pflicht zu nehmen.
Ein Anwalt erklärt, dass weder Banken noch Sparkassen oder andere Zahlungsanbieter Transaktionen in und aus Online Casinos zulassen dürfen. Der betroffene Familienvater stützt sich auf Lenné, dem es allein durch die Inanspruchnahme von PayPal gelungen ist, seinem Mandanten 11.000 Euro zurückzuholen. Das Unternehmen, das auch andere Mandanten betreut, erhält für diese Mühe ein ordentliches Honorar. Lediglich 7.000 Euro kommen dem Familienvater zugute – den Rest zahlt er an den Dienstleister. Dieser wird versuchen, auch die übrigen Zahlungsanbieter in die Pflicht zu nehmen. 90.000 Euro sollen per Kreditkarten und Sofortüberweisung geflossen sein. Bisweilen ist der Erfolg hier aber nicht sichtbar.
Der Innenminister in Hesse, Peter Beuth, sagt ganz klar, dass Online Casinos bereits in Kürze legalisiert werden: „Spieler können in einem unregulierten Markt nicht effektiv geschützt werden und den Ländern entgehen erhebliche Einnahmen.“ Schätzungen zufolge wird die Liberalisierung bereits 2021 in Kraft treten. Bis dahin sollte sich der besagte Dienstleister ranhalten. Ist das Glücksspiel erst legal in Deutschland, dann hat das Unternehmen keine Chance mehr, seinen Mandaten verlorene Gelder zurückzuholen. Schon jetzt gestaltet sich diese „Mission“ schwierig. Schließlich sind die Betroffenen in gewisser Weise selbst schuld.
Auch wenn Spielsucht inzwischen als offizielle Krankheit anerkannt wurde, kann man nicht allein Casinos und Zahlungsanbieter verantwortlich machen. Dem Familienvater aus Frankfurt war seine Sucht eine Lehre. Er weiß nun, dass er künftig nicht mehr spielen wird. Die Hoffnung auf weitere Rückerstattungen bleibt, doch ob und wann es dazu kommt, das ist bisher nicht klar. Der Dienstleister, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Mandanten beim Zurückfordern ihrer Verluste zu unterstützen, wird es wohl in Zukunft schwer haben. Chancen haben die Betreiber dann nämlich nur noch bei Online Casinos ohne offizielle deutsche Glücksspiellizenz.
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