Das Mobile Game Fortnite ist derzeit in aller Munde. Selbst die Kleinsten spielen das Game, das nicht unbedingt als eines bezeichnet werden kann, mit dem sich Kinder beschäftigen sollten. Im kanadischen Quebec gehen nun gleich mehrere Jugendliche gegen den Entwickler Epic Games vor. Der Anklage zufolge soll der Konzern das Spiel absichtlich so entwickelt haben, das es Nutzer süchtig macht. Was wirklich dran ist an diesem Vorwurf, damit müssen sich derzeit die Gerichte befassen. Vor einer möglichen Spielsucht warnt Epic Games bei seinen Spielen nämlich nicht.
Bei den Klägern handelt es sich um einen Jugendlichen sowie ein Kind. Beide geben an, dass sich süchtig nach Fortnite seien und den Betreiber des Spiels nun dafür verantwortlich machen. Schließlich habe er das Spiel bewusst so gestaltet, dass eine Spielsucht geradezu unausweichlich ist. Gewarnt werden Spieler jedoch nicht. In der Provinz Kanadas ist es dabei gar nicht zulässig, für Fortnite zu werben, sofern die Spots auch Kinder und Jugendliche ansprechen. Erlaubt ist das gehypte Game dort nämlich erst ab 13 Jahren. In Montreal wurde nun eine Sammelklage eingereicht, und es ist durchaus denkbar, dass sich weitere Jugendliche sowie deren Angehörige der Klage anschließen werden.
Bereits 2015 hatte es ein Urteil in Quebec geben – damals allerdings nicht gegen einen Spielentwickler, sondern gegen gleich mehrere Tabakkonzerne. Die Beklagten hatten es versäumt, ihre Kunden vor einer möglichen Nikotinsucht zu warnen. Den Klägern wurden damals 100.000 Euro Schadenersatz zugesprochen, die Konzerne mussten zudem insgesamt rund 10 Milliarden Euro Strafe für dieses Versäumnis zahlen. Die Kläger im Fall Epic Games hoffen nun ebenfalls auf Schadensersatz. Allerdings dauerte das damalige Verfahren gegen die Tabakkonzerne insgesamt 17 Jahre. Die Kläger im aktuellen Fall müssen also sicherlich noch einige Jahre Geduld mitbringen – sofern denn überhaupt ein Urteil zugunsten der Jugendlichen gefällt wird.
Epic Games feiert seit der Veröffentlichung von Fortnite: Battle Royale weltweit riesige Erfolge. Die Warnung, dass auch dieses laut den Klägern bewusst süchtig machende Spiel Gefahren birgt, wurde jedoch nirgendwo ausgesprochen. Vielmehr wirbt Epic Games weiterhin mit seinem Spiel und soll damit weit mehr als nur die beiden Kläger in die Suchtfalle gestürzt haben.
Der jüngere der beiden Kläger in Kanada soll erst 10 Jahre alt sein. Eigenen Aussagen zufolge spielt er Fortnite seit Dezember 2018. In die rund 1.900 Spiele, die erst seither absolvierte, floss sein gesamtes Taschengeld. Zumindest in der Theorie handelt es sich zwar um ein kostenloses Spiel, die In-Game Käufe können jedoch langfristig ins Geld gehen. Der zweite, 15 Jahre alte Kläger blickt sogar auf 7.800 Spiele zurück. Bei ihm ist das Geld nicht das Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass ihn das Spiel abhängig gemacht und um seinen Schlaf gebracht haben soll.
Offensichtlich hatten die Eltern beider Betroffener kaum eine Chance, an ihre eigenen Kinder heranzukommen. Der Versuch, sie von dem Spiel wegzubringen, scheiterte kläglich. Die Spielsucht sorgte in den letzten Monaten für massive Konflikte, alle Warnungen von Seiten des Betreibers wurden offensichtlich überhört. Epic Games selbst soll sich bisher nicht zu den Anklagen geäußert haben.
In den AGB des Spiels gibt es offensichtlich diverse Schiedsgerichtklauseln. Laut diesen sei es für Fortnite Spieler nicht zulässig, an ordentlichen Gerichten Klagen zu erheben. Allerdings scheint das in Quebec keine allzu große Rolle zu spielen, denn hier steht der Verbraucherschutz über den Klauseln. Die Kanzlei Calex Légal, die die Sammelklage bei Gericht eingereicht hat, ist indes auf der Suche nach weiteren Betroffenen, um eine reelle Chance auf Schadenersatz für die Mandanten zu bekommen. Beide Kläger unterziehen sich derzeit einer Spielsuchttherapie, die Diagnose sei wohl bereits von Psychologen getroffen worden zu sein. Ob der Entwickler# Epic Games tatsächlich Schadenersatz leisten muss, das jedoch ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar.
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