Wie viele Länder in Europa arbeitet auch Irland daran, ein neues und für alle Seiten sicheres Glücksspielgesetz auf den Weg zu bringen. Bereits jetzt ist klar, dass eine Überwachung bestehender und lizenzierter Anbieter der Bereiche Online Casino, Poker und Sportwetten, nur mit gut durchdachten Behörden möglich ist.
Eine Glücksspielaufsicht befindet sich bereits in Planung. Diese soll die Einhaltung von Regeln bei Lizenznehmern prüfen. Ein Verstoß könnte fortan teuer werden, denn die irische Regierung spricht von Geldstrafen bis zu 20 Millionen Euro, die auf Unternehmen der Glücksspielbranche zukommen.
Welche Restriktionen schon bald in Kraft treten, darüber hat die Regierung in Irland bereits zu Beginn der vorletzten Oktoberwoche 2021 detailliert informiert. Details wurden zudem über die Irish Times in die Welt hinausgetragen, denn die möglichen Geldstrafen treffen zwar nur Betreiber, die gegen geltende Regeln verstoßen, aber auch für potentielle Casino– und Wettkunden wird sich einiges ändern.
Ausschlaggebend für die Einführung strenger Regeln und harter Strafen ist laut Irlands Justizminister James Browne das von ihm selbst genannte, wachsende Problem im Land:
„Menschen mit Spielsucht werden mit finanziellem Desaster konfrontiert. Oft erfahren die Familien oder andere nahestehende Personen erst von der Spielsucht, wenn der Sheriff oder die Polizei vor der Tür steht, oder noch Schlimmeres passiert.“
Die Problematik betrifft natürlich nicht nur Spieler in Irland, auch hierzulande kennt man sie zu Genüge. Browne hat für einen besseren Spielerschutz plädiert und die 20 Millionen Euro als mögliche Geldstrafe zur Sprache gebracht, sollten Casinos und Buchmacher nicht regelkonform arbeiten – und damit letztlich den bestmöglichen Schutz vor Spielsucht gewährleisten.
Dass nicht jedes Unternehmen der Glücksspielbranche solche Summen aufbringen kann, ist der irischen Regierung bewusst. Für kleinere Casinos, Buchmacher und Pokeranbieter soll deshalb eine alternative Lösung zum Tragen kommen. Laut dieser sollen 10% des Nettoumsatzes als Strafe angesetzt werden. Auch damit dürfte die abschreckende Wirkung erzielt und sichergestellt werden, dass sich Lizenznehmer an die Regeln halten.
Angebote wie Online Casinos, lokale Spielhallen und Buchmacher in Irland sollten sich bereits jetzt darauf einstellen, dass die neuen Regeln zeitnah in Kraft treten. Ein Strafenkatalog ist in Arbeit, noch wurde dieser jedoch nicht veröffentlicht. Lediglich ein paar Aspekte sind durchgedrungen, auf die Lizenznehmer der irischen Glücksspielbranche künftig sehr genau achten müssen.
Entscheidend ist, ähnlich wie hier in Österreich oder auch in Deutschland, dass eine Glücksspielkontrolle nur funktionieren kann, wenn es eine entsprechende Aufsicht gibt. Die wird Irland möglicherweise schon Anfang kommenden Jahres eingerichtet haben. Zumindest ist das der feste Plan der Regierung, wobei sich der Staat seine Spielkontrolle einiges kosten lässt.
Wie die Regierung Irlands bekanntgab, wird noch vor der bevorstehenden Weihnachtszeit gezielt nach CEOs für den Betrieb einer Glücksspielaufsicht gesucht. Die Ausschreibung ist bereits in Arbeit. Aufgabe des Postens als CEO ist es, die Einhaltung verabschiedeter Glücksspielgesetze streng zu überwachen und die Behörde zu leiten, welche es zwar noch nicht, spätestens jedoch im kommenden Jahr geben wird.
Die Behörde hat unter anderem die Aufgabe zu prüfen, welche Casino Spiele von den Lizenznehmern angeboten werden, ob Zahlungs- und Einsatzlimits Beachtung finden und natürlich auch, inwieweit die Regeln zum Schutz der Spieler zur Umsetzung kommen. Innenminister Browne erklärte außerdem:
„Das Ziel, einen designierten CEO festzulegen, dient dazu, die Behörde zu führen und zu etablieren, damit diese unmittelbar ihre Arbeit aufnehmen kann, sobald das Gesetz verabschiedet ist.“
Sowohl der CEO als auch bis zu 100 Mitarbeiter werden künftig dafür verantwortlich sein, die Einhaltung des neuen Glücksspielgesetzes in Irland zu überwachen. Allein 2022 hat die Regierung hierfür ein Budget in Höhe von einer halben Million Euro errechnet. Gerade die Gründung der Aufsichtsbehörde ist recht kostenintensiv, sollte sich aber mittelfristig lohnen – nicht zuletzt, weil man von einer deutlichen Eindämmung der Spielsucht im Land ausgeht.
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