Alibaba Group investiert in Macau

Die Alibaba Group ist vor allem als online Händler bekannt. In Asien betreibt das Unternehmen eine eBay ähnliche Seite und macht mittlerweile auch Amazon kräftig konkurrenz. Jetzt hat das Unternehmen ein Auge auf die Casino Metropole Macau geworfen. Dort wurde ein Vertrag mit der Stadtregierung unterschrieben um die von Spielbanken dominierte Stadt in ein so genanntes “Smart City” zu verwandeln.

Was das genau sein soll ist nicht klar. Aber auf jeden Fall enthält der Vertrag schon grob was in den nächsten Jahren geplant ist. Bis 2019 – also in bereits zwei Jahren – soll ein Cloud Computing Data Centre errichtet werden. Dieses sammelt verschiedene Daten und Informationen. Welche genau ist leider nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass es auch um Casino Spiele gehen wird. Wichtiger ist allerdings der nächste Schritt. Er soll bis Juni 2021 beendet sein. Bis dahin soll dieses Datenzentrum mit einer von Alibaba programmierten Künstlichen Intelligenz verknüpft werden. Anschließend soll diese dann für umfangreiche Änderungen und Verbesserungen in allen städtischen Bereichen sorgen.

Alibaba wird Macau grundlegend verändern

Das alles klingt zunächst ziemlich stark nach irgend einem Prestigeprojekt, dass viel Geld kostet aber am Ende wenig bringen wird. Doch es ist nicht das erste Mal, dass Alibaba auf diesem Gebiet aktiv wird. Bereits 2016 hat das Unternehmen Hangzhou in eine Smart City verwandeln. Und das mit ziemlichem Erfolg wenn man den Zahlen glauben darf. Die verbesserte Verkehrsführung konnte das Tempo mit dem sich die Menschen in der 21-millionen Metropole bewegen um 11 % gesteigert werden.

Hinzu kommen noch viele weitere Vorteile. So zum Beispiel brauchen die Bewohner nur noch eine Chipkarte um viele verschiedene Dinge zu erledigen. Angefangen vom Geldabheben über Fahrräder ausleihen bis hin zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Alles ist mit einer Karte möglich.

Durchgängige Überwachung droht

So positiv die Auswirkungen einer Smart City sein können. Alles ist nicht eitler Sonnenschein. Das Sammeln der Daten wäre in Österreich oder Europa schon mal gar nicht möglich. Hier wird sehr stark in den Datenschutz eingegriffen. Ja es handelt sich dabei sogar um eine mehr oder weniger Komplettüberwachung. Nicht nur weil überall Kameras usw. angebracht werden, sondern weil eben alle Daten an einem Ort gebündelt sind. So kann eventuell die Stadt der Zukunft entstehen aber auch eine Bedrohung a la Orson Welles entstehen.

Auswirkungen der Smart City auf die Casinos

Im Bereich der Spielbanken gab es in den letzten Monaten ja wieder Positives zu vermelden. Die Umsätze konnten sich stabilisieren und sind zum Teil sogar gestiegen. Wie sich nun diese Ankündigung darauf auswirken wird ist schwer zu sagen. Einerseits geht die Chinesische Zentralregierung schon seit Monaten und Jahren gegen illegale Banden usw. in Macau vor. Ebenso wurden die Junkets in ihren Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Was in erster Linie zu den sinkenden Umsätzen geführt hat. Ob die Dauerüberwachung nun noch mehr reiche Chinesen abschrecken wird die Casino Metropole zu besuchen ist schwer vorher zu sagen. Es könnte durchaus sein.

Andererseits besteht Macau nicht nur aus Poker, Roulette und Blackjack. Und durch die Smart City soll auch der Tourismus angekurbelt werden. Potential gibt es sicherlich mehr als genug. Doch bisher sind die normalen Besucher eher untergegangen unter den vielen Glücksspielern. In Zukunft könnte sich das ändern. Und dann geht die chinesische Enklave vielleicht einen ähnlichen Weg wie Las Vegas. Dort werden die Umsätze nur noch zum Teil mit Casino Spielen verdient. Ein großer Teil wird auch von Geschäftsreisenden und Touristen beigesteuert. Und das wäre definitiv eine Entwicklung von der die Hotels profitieren könnten.

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