Die Zeitschrift „Mädchen“ wird allein in Deutschland von tausenden jungen Mädels gelesen. Rund 700.000 Leser hat das Onlinemagazin Maedchen.de Schätzungen zufolge. Mit dem Tipp, dass die Leser unbedingt einmal in einem Online Casino spielen sollten, geraten die Autoren nun scharf in die Kritik. Das Thema Jugendschutz wird hier offenbar nicht annähernd so ernst genommen wie von den Casinobetreibern selbst. Konsequenzen dürften nicht lange auf sich warten lassen, denn gerade ein Jugendmagazin müsste doch eigentlich wissen, dass es keine rechtliche Grundlage dafür gibt, junge Mädchen zum Glücksspiel zu animieren. Entdeckt wurde die Botschaft auf der Seite von bildblog.de, einem Online Blog, der sich seit Jahren damit beschäftigt, Webinhalte kritisch zu hinterfragen und eben genau solche Vorfälle publik zu machen. Die meist minderjährigen Leserrinnen erhalten auf der Seite madchen.de den Hinweis, dass Echtgeldspiele in Online Casinos nicht nur Spaß bereiten, sondern auch attraktiv machen.
Die Zeitschrift für junge Teenager, die den einprägenden Namen „Mädchen“ trägt, gibt es inzwischen seit rund 40 Jahren. Gerade junge Mädchen in der Pubertät lieben es, in den verschiedenen Rubriken zu stöbern, bei denen es unter anderem um Beauty Trends, Tipps in Sachen Liebe und dergleichen geht. Die Redaktion ist nun allerdings über das Ziel hinausgeschossen, wie bildblog.de herausgefunden hat. Laut dem Blog wurde nicht nur einmal dazu angeraten, im Online Casino zu spielen. Dabei ist genau dass für Mädchen – genauso übrigens wie für Jungen – unter 18 Jahren streng verboten. Hier ein Auszug von der Seite maedchen.de: „Im September, Oktober und November liegt etwas Magisches in der Luft und wenn du dir diese magische Zeit für, zum Beispiel, live wetten oder NetBet Casinos zu Nutzen machen willst, dann hast du jetzt die Gelegenheit! Vor allem im Oktober sind die magischen Ströme um uns herum besonders stark und du kannst einfache magische Rituale ausprobieren, vor allem Liebes- und Glücksrituale! Willst du es mal versuchen? Hast du Lust?“
Mal ganz abgesehen davon, dass Jugendliche gar nicht in Casinos spielen dürfen. Auch das Thema Werbung für Glücksspiel ist in Deutschland strikt geregelt. Allein Schleswig-Holstein hat sich vor wenigen Jahren für eine Lockerung entschieden. Alle andere Bundesländer halten sich indes an den Glücksspielstaatsvertrag, laut dem es Casinobetreibern generell verboten ist, Werbung zu betreiben – insbesondere, wenn es sich um Online Anbieter handelt. Dem Magazin scheint das aber herzlich egal zu sein. Bereits mehrfach war von Glücksritualen und den Vorzügen von Online Gaming die Rede. Aufgeführt sind durchaus Anbieter, die auch wir seit Jahren kennen und als seriöse Unternehmen der Branche schätzen. Ob die Verantwortlichen überhaupt etwas von der verbotenen Werbung wissen, das ist unklar. Zwar verfügen sie alle über eine EU Lizenz, doch trotz allem hat die deutsche Regierung ein Problem mit solchen Angeboten – vor allen Dingen, wenn dabei auch noch gezielt junge Mädchen angesprochen werden. Die wesentliche Zielgruppe der gleichnamigen Zeitschrift sind weibliche Teenager zwischen 13 und 18 Jahren.
Schaut man sich auf der Seite madchen.de um, so zeigt sich, dass recht viele Online Casinos benannt werden. Ob die tatsächlich als Werbepartner fungieren, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht klären. Der besagte Blog hatte die Betreiber des Online Magazins um eine Stellungnahme gebeten – auch, damit man möglicherweise den eigenen guten Ruf wiederherstellen kann. Eine Reaktion gab es bislang jedoch noch nicht. Die Redaktion hält sich faktisch bedeckt, was die Vermutung bestätigt, dass die Betreiber tatsächlich von ihren illegalen Empfehlungen profitieren. Dennoch kann es gut sein, dass Unternehmen wie NetBet und Co. gar nicht klar ist, was sich da hinter ihrem Rücken abspielt. Die großen Konzerne legen nämlich viel Wert auf Seriosität und weisen auf den hauseigenen Webseiten mehrfach darauf hin, dass das Spielen eben erst ab 18 Jahren erlaubt ist.
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