Legalisierung von Casinos steigert Suchtgefahr nicht
Immer mehr Länder, darunter auch Deutschland, wollen Glücksspiele nach langem Hin und Her endlich legalisieren. Vor allem Experten schlagen deshalb Alarm, denn sie befürchten, dass die Suchtgefahr dadurch noch größer wird, als sie ohnehin schon sei. Doch stimmt das wirklich und begeben sich nach der Vergabe von Glücksspiellizenzen noch mehr Spieler in die Gefahr, einer Spielsucht zu verfallen?
Bereits im Juli 2021 wird es offizielle Glücksspiellizenzen in Deutschland geben. Vor allen Dingen Sportwetten dürfen dann ohne Sorge von Spielern abgeschlossen werden. Die Bundesländer haben bereits viele Jahre darüber diskutiert, was im Bereich Online Gaming gut und was schlecht ist. Allen voran steht die Eröffnung einer Glücksspielbehörde. Nur die ist schließlich in der Lage, über das bunte Treiben in Online Casinos zu wachen.
Peter Beuth, der hessische Innenminister, hat sich klar zu der neuen Gesetzgebung geäußert: „Wir möchten dem illegalen Wetten und Zocken endlich Einhalt gebieten, damit das Glücksspiel in Deutschland wieder in geregelte Bahnen geleitet wird.“ Klar ist, dass mit der Lizenzvergabe alle nicht zugelassenen Anbieter der Branche außen vor bleiben. Allein das hilft dabei, in Sachen Spielsuchtprävention einen großen Schritt nach vorn zu kommen – auch, wenn die Legalisierung erst einmal nicht danach klingen mag.
Tatsächlich scheint es so, als mache insbesondere Glücksspielwerbung den großen Unterschied aus. Die Gefahr einer Spielsucht wird keineswegs größer, indem man Spiele und Sportwetten legalisiert. Das Problem besteht vielmehr darin, dass lizenzierte Unternehmen fortan für ihr Angebot werben dürften. Hier muss es klare Grenzen geben, wenn es nach Tilman Becker, dem Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel aus Hohenheim, geht.
Becker ist klar, dass es durch die Legalisierung von Glücksspiel bedeutend einfacher wird, die Angebote zu kontrollieren. Schon damit ist viel gewonnen, wenn es darum geht, Spielsuchtprävention zu leisten. Der Experte äußerte hierzu: „Die Suchtgefahr steigt nicht, wenn das, was vorher illegal stattgefunden hat, nun legalisiert wird. Die Suchtgefahr hängt davon ab, wie die Werbung für Glücksspiel reguliert wird.“
Um insbesondere Kinder und Jugendliche von Glücksspielen fernzuhalten, soll TV Werbung ausschließlich in den Nachtstunden zugelassen werden. Auch soll es klare Beschränkungen für die Häufigkeit solcher Spots geben, denn man ist sich darüber einig, dass mehr Werbung automatisch zu mehr Spielern führt – und damit unweigerlich zu einem größeren Suchtpotential.
In Italien hat sich eben gerade diese Problematik recht bald nach Einführung legaler Werbung gezeigt. Selbst Menschen, die vorher nie in Berührung mit Online Casinos und Sportwetten kamen, wurden durch die Spots zum Spielen verleitet. Der Umsatz stieg kurz darauf deutlich an, und mit ihm wuchs offenbar auch die Zahl derer, die einer Spielsucht verfallen sind. Italien hat sich kurzerhand entschieden, Glücksspielwerbung komplett zu verbieten.
Deutschland diskutiert ähnlich intensiv über das Thema wie Österreich. Allerdings ist man dort einen großen Schritt weiter, denn endlich gibt es eine Einigung und damit verbundene, klare Linien. Werbung von 21 bis 6 Uhr soll allein deshalb zugelassen werden, weil der Staat selbst von den Milliardengewinnen der Branche profitiert. Auf der anderen Seite müssen Spieler natürlich weiterhin geschützt werden.
Um dies zu gewährleisten, wird man künftig klare Einzahlungslimits festlegen. Maximal dürfen 1.000 Euro pro Monat in Casino Spiele investiert werden. Den Verantwortlichen ist natürlich bewusst, dass auch die Summe so manchen Spieler in den wirtschaftlichen Ruin treiben kann. Die Zeit wird zeigen, ob sich das neue Modell etabliert oder ob es womöglich doch weiteren Feinschliff braucht, bis die Gefahren so weit wie möglich eingedämmt sind.
Selbst- und Fremdsperren sind ein weiterer Bereich, mit dem man sich in Deutschland beschäftigt. Fallen Spieler durch übermäßige Ausgaben auf, so besteht nicht nur für sie selbst die Möglichkeit zur Sperre. Auch Angehörige sollen die Möglichkeit bekommen, dem ein Ende zu setzen. Über eine zentrale Glücksspielbehörde würden diese Sperren laufen, so dass der Besuch sämtlicher lizenzierter Online Casinos nicht mehr möglich ist.
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