Lotto und Sportwetten Gewinne versteuern

In Österreich und Deutschland ist es zumindest in Sachen Lotto ganz klar. Dabei handelt es sich um Glücksspielgewinne und diese sind von der Steuer befreit. Anders sieht es aktuell in der Schweiz aus, dort muss darauf eine Steuer bezahlt werden. Das wollte der Nationalrat ändern. Allerdings haben sich die Mitglieder des Ständerats dagegen ausgesprochen.

Es ist natürlich einfach auf die Schweiz zu schauen und dort über ihre Steuergesetzgebung in Sachen Glücksspielen zu lachen. Auch in Deutschland und Österreich ist es nicht immer so rosig. Gerade Poker gilt bei vielen Finanzämtern als Geschicklichkeitsspiel und damit Steuerpflichtig. Natürlich nur so lange der Spieler Gewinne einfährt. Sollte es zu Verlusten kommen sieht die Sache ganz anders aus, dann ist und bleibt Poker ein Glücksspiel und die Ausgaben sind nicht absetzbar. Mit Sportwetten dürfte übrigens das Gleiche drohen. Schließlich gibt es auch hier Spieler, die langfristig ihr Wissen ausspielen und Gewinne einfahren können.

In der Schweiz war es bisher so, dass Gewinne aus Sportwetten und Lotto steuerfrei waren so lange sie die Grenze von einer Million Franken nicht überschritten haben. Fällt der Jackpot größer aus, dann muss dafür eine Steuer abgeführt werden. Was nach Meinung von Swisslos ein Wettbewerbsnachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz ist. Daher hat der Nationalrat auch entschieden diese Besteuerung wegfallen zu lassen – genau wie es bei Roulette, Blackjack, Poker und anderen Casino Spielen bereits jetzt der Fall ist. Der Ständerat sieht das allerdings nicht so und hat mit einer breiten Mehrheit diese geplante Entlastung abgelehnt. Nun muss der Nationalrat noch einmal drüber entscheiden!

Glücksspielgesetz in der Schweiz stark von Lobbygruppen geprägt

Das der Wegfall der Steuer natürlich auch den Spielern dient ist klar. Allerdings jeder, der sich mit den Auszahlungsquoten beim Lotto beschäftigt hat, der wird wissen, dass es sich dabei um eines der unfairsten Glücksspiele überhaupt handelt. Dementsprechend ist es selbst ohne diese Jackpot Steuer nicht wirklich lukrativ. Stattdessen dient es vor allen den Anbietern, die wie man sehen kann auch alles tun, dass es umgesetzt wird. Sportwetten mögen hier eine kleine Ausnahme sein, allerdings selbst professionelle Spieler werden nur ganz selten um Beträge spielen, die ihnen einen Gewinn von über einer Million bringen. Daher sind diese ein bisschen Außen vor.

Der Verdacht ist daher nicht unbegründet, dass in Sachen Glücksspielgesetzgebung in der Schweiz vor allem die Lobbygruppen der Spielbanken, Lotterien usw. ihre Finger im Spiel haben. Gut zu sehen auch an anderen Entscheidungen, welche der Ständerat nun gefällt hat. So sollte die Abgabe für Spielbanken von derzeit 33 % maximal auf 75 % erhöht werden. Dies wurde abgelehnt! Auch sollten die Kosten von Internetsperren für online Casinos nicht den Internetunternehmern auferlegt werden. Auch hier wurde sich dagegen entschieden, mit der Begründung, dass es ja bereit solche Listen für kinderpornografische Seiten gibt. Das allerdings die Internetcasinos im Vergleich zur Kinderpornografie in anderen Ländern legal sind wird nicht beachtet. So können einfach und problemlos die Webadressen geändert werden und schon wäre die Sperre wirkungslos.

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