Im benachbarten Deutschland wird es ernst für Fans innovativer Online Casinos. Der Millardenmarkt scheint derzeit zu wackeln, doch schon im kommenden Jahr wird man hier eine klare Linie fahren – inklusive offizieller Glücksspiellizenzen. Zunächst sollen Online Buchmacher grünes Licht erhalten, sofern sie den strengen Anforderungen der Lizenzgeber gerecht werden.
Bis das neue Gesetz in Kraft tritt, könnte der Markt teilweise zusammenbrechen. Grund dafür ist, dass Niedersachen nun beschlossen hat, Banken die Zahlung von Kunden in Online Casinos zu untersagen. PayPal hat bereits den Rückzug aus der Branche angetreten, weil Sanktionen drohten und die Zahlungsanbieter sogar dazu aufgefordert werden, Spielern Verluste zu erstatten.
Aufgrund der Tatsache, dass Online Glücksspiel in Deutschland noch nicht legalisiert wurde und damit eine rechtliche Grauzone betritt, dürfen Banken generell keine Zahlungen akzeptieren, wenn das Geld in ein Online Casino gebucht wird. Um dieser Regelung Nachdruck zu verleihen, hat das Innenministerium in Niedersachsen nun sämtliche Bankenverbände postalisch kontaktiert.
Das Ministerium droht in dem Schreiben mit einer Unterlassungsankündigung. Sollten sich die Banken also weiterhin nicht an die Regeln halten, müssen sie kurzfristig mit scharfen Konsequenzen rechnen. Der Druck auf die Branche steigt indes weiter. Gleich fünf Verbände wurden angeschrieben und aufgefordert, sich endlich an die gesetzlichen Vorgaben für Casino Transaktionen zu halten.
Das Mitwirkungsverbot gibt es bereits seit einigen Jahren. Laut diesem haben weder Banken noch andere Zahlungsdienstleister das Recht, Transaktionen rund um den Bereich Online Gaming zu unterstützten. Das gilt für Einzahlungen von Spielern genauso wie für die Gewinnausschüttung. In Niedersachen ansässige Casinokunden müssen also nun umso mehr befürchte, dass Gelder auf dem Weg ins oder aber aus dem Online Casino eingefroren werden.
Tatsächlich wurde in besagtem Schreiben der Zahlungsanbieter PayPal als „Warnschuss“ angeführt. Ihm drohte man mit Haftung und einer Rückzahlungspflicht, sofern Kunden durch die Einzahlung ins Casino Verluste erlitten hatten. Auch anderen Dienstleistern im Finanzbereich ging es sprichwörtlich an den Kragen. Während die Unternehmen nun über einen Rückzug aus der Gaming Branche nachdenken, werden online immer wieder Stimmen laut, nach denen es Spielern jederzeit möglich sei, Verluste rechtlich einzuklagen. Womöglich droht den Dienstleistern damit schon bald eine wahre Klagewelle.
Das Innenministerium in Niedersachsen erklärt überdies, dass es die Berechtigung habe, die Mitwirkung im Bereich Online Glücksspiel bundesweit zu untersagen. Bei PayPal zeigte die Androhung rechtlicher Konsequenzen schnell Wirkung. Ohne Einspruch beschloss der etablierte Zahlungsanbieter, die Branche hinter sich zu lassen – das zumindest solange, bis das neue Gesetz 2021 in Kraft tritt und möglicherweise zumindest in den lizenzierten Unternehmen die legale Möglichkeit besteht, Zahlungen durchzuführen.
Von Seiten des Innenministeriums wurde ebenfalls laut, dass man sich vorbehält, weitere Untersagungsverfügungen zu verfassen. Demnach müssen sich nun vor allen Dingen die Banken darauf einstellen, dass man sie im Blick behält. Sollte gegen das Verbot verstoßen werden, müssen die Konzerne mit Strafen rechnen. Dass es aktuell noch keine Blockierungen gab, liegt an den Vorkehrungen, die Banken und Sparkassen bereits vor geraumer Zeit getroffen haben. Sowohl Dienstleistungen wie die Banküberweisung als auch Kreditkartenzahlungen sind hier inzwischen gebührenpflichtig.
Die bisherigen Maßnahmen reichen dem Innenministerium jedoch nicht. Sobald es zur Legalisierung in Deutschland kommt, werden vor allen Dingen Zahlungslimits einzuhalten sein. Spieler dürfen dann nur noch maximal 1.000 Euro pro Monat ins Glücksspiel investieren. Sollten jedoch hohe Gewinne erspielt werden, können diese bedenkenlos unlimitiert ausgezahlt werden.
Anders als in Österreich hat man sich in Deutschland nun darauf geeinigt, Online Sportwetten und künftig womöglich auch Online Casinos zu legalisieren. Zu diesem Zweck wird eine Glücksspielbehörde ins Leben gerufen, die die Lizenznehmer gerade mit Hinblick auf geltende Zahlungslimits überwachen sollen. Die Behörde hat gleichzeitig die Aufgabe, Zahlungen zu blockieren, sobald diese über dem Limit liegen oder aus anderen rechtlichen Gründen als unzulässig bewertet werden. Bis dahin sind nun die Banken gefragt, sich an die Untersagungsverfügung des Innenministeriums zu halten.
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