Die komplette Übernahme der Casinos Austria AG durch ein Unternehmen bzw. einen Besitzer ist gescheitert. Und wahrscheinlich wird es auch dabei bleiben. Doch dies wird wahrscheinlich zu neuem Streit führen. Bereits jetzt könnte es los gehen wenn nämlich wichtige Entscheidungen für die österreichische Casino Szene bevor stehen.
Das Jahr 2015 sollte eigentlich die Wende in Sachen Casinos Austria AG bringen. Sowohl der Staat mit seinem Investitionsfonds wie auch die Novomatic AG und die Sazka Gruppe planten den österreichischen Spielbank Betreiber zu übernehmen. Der Plan von allen dreien war die vollständige Kontrolle um so direkt Einfluss auf die Entscheidungen zu nehmen.
Die Aktionärsstruktur und die einzelnen Verträge der Eigner untereinander sowie das österreichische Wettbewerbsrecht machten diesen Plan jedoch zunichte. Nun hat sich an der Aktionärsstruktur wenig geändert, Entscheidungen werden in Zukunft nicht schneller gehen. Der einzige Unterschied ist es gibt drei neue Player, die aber im Vergleich zu den früheren oftmals unterschiedliche Ziele verfolgen werden.
Streit in Sachen Video Lottery Terminals vorprogrammiert
Die erste Auseinandersetzung dürfte bereits demnächst los gehen. Dann wenn nämlich die Entscheidung fällt wie viele so genannte Video Lottery Terminals (VLT) die Casinos Austria AG (CASAG) aufstellen soll. Diese haben den Vorteil von den Spielautomaten Verbote der einzelnen Bundesländern ausgenommen zu sein.
Aktuell hat die CASAG unter der Marke WinWin nur 700 solcher Terminals aufgestellt. Die Konzession sieht aber vor, dass bis zu 5.000 davon installiert werden dürfen. Bisher ist dies vor allem von der Geschäftsführung des Spielbank Betreibers verhindert worden. Der Großaktionär Novomatic plant aber schon länger dieses Segment auszudehnen – und Vorstandschef Harald Neumann wird sich sicher dafür stark machen. Vor allem auch weil das Verhältnis zur Geschäftsführung der Casinos Austria schon seit längerem nicht so gut ist.
Weitere Streitfälle stehen bevor
Doch das ist nur einer von vielen Punkten mit Konfliktpotential. So möchte zum Beispiel die Szaska Gruppe, die über ihre Übernahme der Medial Anteilen der größte Aktionär der Casinos Austria ist in Zukunft mehr Einfluss haben. Dabei dürften die tschechischen Milliardäre vor allem das Lotto Geschäft im Auge haben. Schließlich sind sie bereits in diesem Bereich in ganz Europa aktiv.
Nicht zu vergessen die noch offenen Konzessionen in Österreich. Diese gingen ja an die Novomatic AG sowie die Merkur Gruppe in Kooperation mit der Stadtcasino Baden AG. Doch auf Drängen der Casinos Austria wurden diese bereits vergebenen Konzessionen wieder zurückgezogen. Jetzt müssen sie neu ausgeschrieben werden. Und vor allem der Novomatic Konzern dürfte dabei ein großes Interesse haben sie sich selbst zu sichern und nicht etwa über die CASAG.
Streit könnte wichtige Entscheidungen für die Zukunft verhindern
Aktuell stehen die Casinos Austria wirklich gut da. Das ist zum einen der Wirtschaftslage aber auch der Geschäftsführung zu verdanken. In den letzten Jahren hat man ohne große Einflussnahme der Aktionäre einige wichtige Entscheidungen treffen können, die sich im Nachhinein als richtig erwiesen haben. In Zukunft könnte das aber um einiges schwerer werden.
Das Problem dürfte nicht nur sein, dass die neuen Eigner unterschiedliche Ziele bei der CASAG haben, sondern diese auch noch teilweise den eigenen Unternehmen konträr laufen. Hier ist Streit eigentlich vorbestimmt. Und das ist nie gut für die langfristige Ausrichtung einer Aktiengesellschaft. Doch eine Lösung ist da so schnell nicht in Sicht. Denn da jetzt die geplanten Übernahmen gescheitert sind bleibt den neuen Eignern kaum eine andere Möglichkeit wie den Status Quo zu erhalten oder selbst auszusteigen und den anderen die Macht bzw. ihre Anteile zu überlassen.
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